"Unser diesjähriges Ziel ist die Steigerung des Gewinns um 10%. Ich schreibe das so in Ihre persönlichen Ziele. Die Prämie ist damit gekoppelt." Es gibt Geschäftsführer, die solche Ziele ihren Mitarbeitern vorgeben. Die Mitarbeiter sind damit restlos überfordert: was soll z.B. ein Qualitätsleiter tun, um zur Steigerung des Gewinns um 10% beizutragen?
Ich verstehe unter "Objectives Deployment" die Zerlegung der Unternehmensziele in Abteilungsziele, Gruppenziele und persönliche Ziele. Dabei müssen diese Ziele spezifisch für die Abteilungen, Gruppen und Personen sein und von diesen verstanden werden. Im folgenden möchte ich ein Schema beispielhaft für ein Herunterbrechen von Unternehmenszielen auf Abteilungs- und Gruppenebene entwickeln und diskutieren.
Als erstes gehen wir einmal in die Organisation des Unternehmens. Jeder Bereich kann zu dem Ziel beitragen, aber mit seinen Mitteln. So kann der Vertrieb bessere Preise erzielen, die Entwicklung kann die Produkte besser entwickeln, die Beschaffung kann günstiger einkaufen und die Transportkosten verbessern, die Produktion kann ihre Effektivität steigern, das Personalwesen kann die Mitarbeiter besser schulen und bessere Mitarbeiter am Markt beschaffen, die Qualitätssicherung kann für weniger Fehler sorgen, usw. Das bedeutet aber, dass man das Ziel in Abteilungsziele herunterbrechen muss.
Diese Ziele werden innerhalb der Abteilung verstanden, sind aber noch nicht spezifisch genug, um als Einzelperson daran zu arbeiten. Die Skizze auf der rechten Seite zeigt nur einige Abteilungsziele, die ich ausgewählt habe. Die Skizze ist nicht vollständig; sie muss von jedem Unternehmen individuell erarbeitet werden. Bitte beachten Sie auch, dass die Verbesserungen individuell auf die Abteilungen abgestimmt werden müssen. So kann in einer Abteilung eine Verbesserung von 30% sinnvoll sein, während in einer anderen Abteilung das Ziel für eine verbesserung auf 4% gesetzt wird. Für die Größe der Verbesserung gilt folgender Grundsatz: Das Ziel muss hart aber erreichbar sein.
Die Ziele müssen jetzt auf die nächste Ebene heruntergebrochen werden. In der Qualitätssicherung könnte man sich folgende Ziele vorstellen:
Jetzt weiß man in der Qualitätssicherung genau, wo man hin muss. Das "Wie" wird dann in abteilungsinternen Workshops erarbeitet. Letztendlich werden daraus Maßnahmenpläne erstellt, die dann auch umgesetzt werden müssen. Die Erfüllung dieser Ziele werden mit einem Kennzahlensystem (siehe Kennzahlen) überwacht.
Als Beispiel sei hier noch ein Ausschnitt aus einem Objectives deployment dargestellt.
Es genügt, die Unternehmensziele einmal pro Jahr herunterzubrechen, und diese dann im Verlauf des Jahres zu überwachen. Der Aufwand ist beim ersten Mal entsprechend groß: man muss alle Stellschrauben finden, an dene man drehen kann um das jeweilige Abteilungsziel zu erreichen. Andererseits bringt dieser Aufwand aber auch eine sehr gute Transparenz und zeigt klar, was man womit erreichen will.
Nach einem Jahr sieht man dann, was man wirklich erreicht hat und lernt, die Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Ich bin sicher, dass man im zweiten Jahr das Modell noch etwas anpassen muss, und dass man insbesondere die Zielgrößen für jede einzelne Kennzahl anpassen muss. Aber man wird von Jahr zu Jahr besser in der Vorausschau, was man erreichen wird.
Objectives Deployment bedeutet das Herunterbrechen eines oder mehrerer Unternehmensziele auf Abteilungs- Gruppen- und Personenebene. Objectives Deployment erlaubt eine detaillierte Planung der Ziele auf der niedrigsten Ebene, die zu einem Gesamtziel führen. Die Vorteile sind: