Wikipedia: Favela
Favelas: Die Hütten der Ärmsten in Brasilien
Wenn man von Rio de Janeiro landeinwärts fährt, kommt man an einigen Favelas vorbei. Es erfüllt einen mit Beklemmung, wenn man diese aus Holzpaletten, Wellblech und anderen Baumaterialien zurechtgestückelten Hütten sieht. Dort leben Menschen ihren täglichen Kampf des Überlebens. Ich habe dort sogar 2-stöckige Hütten gesehen, die ihre Stabilität wohl mehr aus dem brasilianischen Gottvertrauen haben.
Ich bin mit meinem Kollegen, der in Brasilien arbeitete, an einer Favela vorbeigefahren - und habe nicht geglaubt, was ich da gesehen habe:
Man stelle sich einen Berg vor. An diesem Berg hatte man an einer Seite etwas abgegraben. Dadurch war ein Bergrutsch entstanden, der einen guten Teil des Berges weggerissen hatte. Jetzt sah der Berg also von der einen Seite ganz normal aus; vom Gpfel ging es aber zur anderen Seite steil herunter, und zwar alles loses Geröll. Für mich war es fast sicher, dass beim nächsten Regen wieder ein Bergrutsch zu erwarten war, der den Gipfel unterspülen und dann mit in die Tiefe reißen würde.
Oben auf dem Gipfel hatte man Hütten gebaut, in denen Leute wohnten. Ich sagte zu meinem Kollegen: "Die müssen völlig verblödet sein, ihre Hütte genau dort zu bauen. Die rutschen doch beim nächsten Regen ab! Das ist doch lebensgefährlich!!!"
Mein Kollege sagte: "Ja, es ist lebensgefährlich. Aber die Leute haben diese Hütten mit Absicht dorthin gebaut! Wenn ihre Hütten abrutschen, bekommen sie von der Stadt Wohnungen, die natürlich viel besser sind. Ich weiß das ganz sicher, denn meine Frau arbeitet bei der Stadt und hat es mir erzählt."